Alles abgesagt und trotzdem was los
Der unerbittlichste Running Gag der Welt schlägt wieder einmal zu: Lockdown! Hatten wir schon lange nicht mehr. Also auch im Dezember keine Theatervorstellungen und keine Konzerte. Kein Adventskonzerte mit diversen Chören, keine Konzerte mit Bea Weber, keine Vorstellungen in Duisburg, kein “Oxx meets Esel” im Altdorfer Brauhaus… Ich überlege, die Rubrik “Demnächst” auf meiner Website besser gleich in “Demnächst nicht” umzubenennen.
Aber: Es gibt trotzdem was Neues! Musik ohne Infektionsrisiko, hurra!
“Oxx meets Esel” to go aus Altdorf
Das beliebte alljährliche Altdorfer Multi-Band-Chaos-Advents-Festival “Oxx meets Esel” im Brauhaus kann ja dieses Jahr aus zur Genüge benannten Gründen nicht stattfinden. Stattdessen haben die üblichen Verdächtigen unter den teilnehmenden Bands mal eben eine CD produziert: Den „Oxx meets Esel Benefiz Sampler 2020“. Vierzehn Songs von vierzehn verschiedenen Bands und Musiker*innen, und der Großteil davon ist bisher noch nie in dieser Form veröffentlicht worden. Ich bin auch mit drauf, in vier verschiedenen Formationen mit drei verschiedenen Instrumenten. Verrückt, was? Das perfekte Weihnachtsgeschenk also für Fans der Altdorfer Musikszene und solche, die es gefälligst werden sollten. Erhältlich ist die schöne Scheibe ab dem 5. Dezember exklusiv in der Buchhandlung Lilliput oder unter www.brauhausaltdorf.de. Und hier gibt’s nochmal alle harten und weichen Fakten in einem informativen Video mit Ukulelenmusik:
Virtuelle Postkutschenfahrt in Nürnberg
Durch eine zufällige Verkettung glücklicher Umstände kam ich Ende November zu einem der ungewöhnlichsten Gigs meiner bisherigen Karriere. Ich durfte für das Museum für Kommunikation Nürnberg eine Runde mit der historischen Postkutsche durch Nürnbergs Altstadt fahren und dabei Akkordeon spielen. Das MfK bietet nämlich seine Postkutschenfahrten, die sonst zu den touristischen Highlights des Christkindlmarktes gehören, dieses Jahren virtuell an. Dank 360°-Kamera kann man sich mit VR-Brille oder auch einfach mit dem Handy zuhause in die Kutsche oder auf den Kutschbock setzen, beliebig oft mitfahren und dabei jede Menge kleine Überraschungen am Wegesrand entdecken. Ist nicht so kalt wie in echt und schont auch die Pferde. Zu erleben gibt’s das Ganze auf der Website des Museums in Form eines Adventskalenders. Wer mit dem Akkordeon und mir zusammen eine Runde drehen will, muss aber noch bis zum 3. Advent warten.
Theaternotversorgung aus Duisburg
Auch das Theater Duisburg bietet für Fans einen virtuellen Adventskalender an, und zwar auf Facebook und Instagram. Das Motto lautet „Theaternotversorgung“ – jeden Tag gibt es Kunst-Aktionen vom Team des Schauspiels Duisburg zu gewinnen. Wer heute noch mitmacht, kann zum Beispiel einen Besuch des Intendanten gewinnen, der dann höchstpersönlich vor dem Fenster eine Weihnachtsgeschichte vorliest. Das ist doch was. Und bei den weiteren Türchen gibt’s auch was von mir zu gewinnen. In diesem Sinne: „Dranbleiben“. Schon seit eh und je das Motto aller Adventskalender.
Und sonst so?
Tja, wer kann das wissen. Offiziell geht der Novemberlockdown ja nur bis zum 20. Dezember. Offiziell also stünde noch am 26. Dezember eine Vorstellung unseres Liederabends „Fucking Lonely“ in Duisburg auf dem Programm, und am 30. Dezember eine Vorstellung von „Smith & Wesson“. Die Premiere von letztgenanntem Stück habe ich jetzt schon so oft in diesem Newsletter angekündigt, dass ich mir langsam albern dabei vorkomme, nur so viel sei treuen Leser*innen verraten: Sie findet doch nicht heute statt. Ich bin noch nicht sicher, ob ich mich auf diese Vorstellungen schon mal freuen soll, oder doch lieber einfach nur geduldig auf die nächste Ohrfeige der Politik warte.
So oder so: Ich wünsche euch allen eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten und einen guten Jahreswechsel! Bleibt gesund, lasst euch nicht unterkriegen! Wir sehen uns spätestens nächstes Jahr.
Foto: Privat
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