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Neuigkeiten-Post Oktober 2020

Szenenfoto „Fucking Lonely“, Theater Duisburg, Sascha Kreklau

Einsamkeit und Straßenmusik

Die Kulturszene erkämpft sich zum Saisonbeginn tapfer ihre Möglichkeiten, handverlesenes Publikum in (nicht zu engen) Kontakt mit Kunst, Musik und Theater zu bringen. Währenddessen werfen draußen die Bäume ungeniert ihr Laub durch die Gegend, als ob nichts wäre. Ganz recht, wir stecken mitten drin im Herbst. Was bisher geschah:

„Fucking Lonely“, „Hans Albers“ und Peter, Chris & Mary

Der September begann mit einer rundum gelungenen Premiere am Theater Duisburg. „Fucking Lonely“, ein Liederabend mit Spieltrieb, dem Jugendclub des Theaters Duisburg, ging dort am 5. September über die Bühne. Seitdem haben wir noch zwei weitere Vorstellungen hinter uns gebracht. An Publikum mangelte es uns (trotz coronabedingt leerer Plätze) nicht, und die WAZ zeigte sich voll des Lobes (hier nachzulesen). Auch ich, als musikalischer Leiter und „Haus-und-Hof-Pianist“ (siehe WAZ), war hochzufrieden. Wer hätte gedacht, dass Einsamkeit so viel Freude machen kann.

Am 12. September standen Dirk Witthuhn und ich mit „Hans Albers – sein Leben, seine Lieder“ auf der Bühne des Theaters an der Luegallee in Düsseldorf. Eine wundervolle kleine Bühne, vor der auf alten Kinosesseln unter Abstands-Bedingungen gerade mal dreißig Zuschauer Platz finden – es sind eben nicht nur die großen Häuser, die von dieser Pandemie betroffen sind. Aber wir haben an diesem Nachmittag getan, was Hans Albers auch getan hätte: Wir haben den Virus Virus sein lassen, und uns prächtig amüsiert.

Und am 26. September gab es noch ein besonderes Schmankerl: Zum ersten Mal in diesem Jahr sind wir mit Peter, Chris & Mary wieder auf die Straße gegangen. Nein, nicht um zu demonstrieren („musicians for future“ wäre das Stichwort), sondern um Musik zu machen. Unter beinah schon weihnachtlichen Wetterverhältnissen verbrachten wir einen herrlichen Nachmittag in der Erlanger Fußgängerzone. Danke an alle, die uns dort ein Weilchen zugehört haben, und uns ihre Zeit, ein Lächeln oder auch den einen oder anderen Euro geschenkt haben!

Noch mehr Theater Duisburg

Und wie geht’s weiter im Oktober? Erst einmal stehen noch zwei weitere Vorstellung von „Fucking Lonely“ am Theater Duisburg auf dem Plan, und zwar am 2. und 15. Oktober. Es gibt noch Karten! Und währenddessen steht auch schon das nächste Projekt dort in den Startlöchern: Unter der Regie von Florian Götz probt das Ensemble des Schauspiels Duisburg an „Smith & Wesson“ von Alessandro Barrico. Barrico nennt sein Stück „Acht Sätze mit variierenden Tempi“ – Musik ist quasi schon im Titel programmatisch verankert. Umso mehr freue ich mich, hier als Musiker und musikalischer Leiter mit beteiligt zu sein. Florian Götz und ich haben beide unsere Wurzeln im wundersam kreativen Umfeld der Universität Erlangen. Das ist erstaunlich lange her, und jetzt darf er mich als Dramaturg des Theater Duisburg endlich auch erstmals als Regisseur befehligen. Gemeinsam wagen wir da nichts Geringeres als einen theatralen Sprung in die Niagara-Fälle. Mehr dazu gibt’s dann in der nächsten Neuigkeiten-Post.

Bis dahin alles Gute!

Foto: Sascha Kreklau

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